Seit 150 Jahren kommen schon Erholungssuchende nach Friedrichroda. Die Stadt mit ihren 5400 Einwohnern gehört zu den im Osten bekanntesten Ferienorten.
Dem Erfinder Friedrich Buschmann ist der Brunnen vor der Kirche gewidmet, er erfand 1820 bis 1821 die Mund- und Handharmonika. Für Wanderer gibt es über 100 Kilometer Wanderwege, die zu den Bergen in der Umgebung führen, zum Beispiel zum Großen Inselsberg. Mit einer Höhe von 916 Metern gilt der Große Inselsberg als der beliebteste Thüringens. Sagen umschwärmen den Berg, wie Bienen den Honig, so soll dereinst ein Klosterbruder eine Überflutung vereitelt haben, indem er den Wasserlauf mit seinem “samtenen Ärmel” abdichtete.
Über dem Gipfel des Großen Inselsberg bei Friedrichsroda verlief damals die Grenze zwischen Hessen und Sachsen-Gotha, auf Grund dessen wurden im 19. Jahrhundert zwei Pensionen errichtet. Auf der gothaschen Grenzseite der gegenwärtige Berggasthof Stadt Gotha und auf der hessischen Bergseite der aktuelle Berggasthof Stöhr. Im Sommer fährt täglich für alle, die nicht gut zu Fuße sind, der Inselsberg-Express zum Gipfel. Wer allerdings keine 12 Kilometer zum Inselsberg fahren möchte, kann durch den Reinhardsbrunner Landschaftspark oder durch den Puschkinpark spazieren.
1778-1903 wurde in der Marienglashöhle, ein altes Bergwerk, Gips abgebaut. Unter anderem erfahren sie einiges über die Entwicklung des Thüringer Waldes und das Bergwerk. Die Kristallgrotte wurde im Jahre 1778 in der Höhle entdeckt und gilt als eine der ansehnlichsten und voluminösesten Europas. An beiden Wänden des 110 Meter langen Eingangsstollens wurden Schaukästen hineingebaut, die ihnen einen Blick auf vorkommende Gesteinsschichten geben.
Ludwig der Springer von Wartburg soll, nach dem Glauben von Mönchen, der Urheber für den Mord des Pfalzgrafen Friedrich des Zweiten sein, um dann die Witwe heiraten zu können. Die Ehe soll von Bedauern und Furcht gezeugt gewesen sein, deshalb stiftete Ludwig anno 1085 das nahe bei Friedrichroda liegende Kloster Reinhardsbrunn.
Romy Mauer